Kanzem in der Presse


Trierischer Volksfreund vom 28. November 2017

Philosophie auf Fotos

Günter Frentzen und Rosa Vollmuth stellen mit der Ausstellung die Verbindung zwischen den Bürgern und dem Friedhofsgarten in Kanzem in den Mittelpunkt. Text u. TV-Foto: Christian Sprau

Kanzem. Schon seit 13 Jahren steht der „Philosophische Friedhofsgarten“ in Kanzem. Mit der Ausstellung „Kanzem: Der Garten – Die Menschen“ kreiert Günter Frentzen ein zeitgemäßes Abbild der Gemeinde. Christian Sprau

Kanzem Unterlegt mit entspannender Klaviermusik können sich die Besucher in Ruhe die Fotos von den Bürgern aus Kanzem und dem „Philosophischen Friedhofsgarten“ ansehen.
Der ehemalige Ortsbürgermeister Günter Frentzen, der sich aktiv am Bau und der Entwicklung des Friedhofgartens beteiligte und Kanzem von 1994 bis 2011 als gewählter Volksvertreter verwaltete, machte die Fotografie zu seinem Hobby.
Günter Frentzen lebt mittlerweile in Konz, doch für das Fotoprojekt kam er gerne zurück nach Kanzem: „Es war eine sehr schöne Erfahrung nach viereinhalb Jahren wieder in Kanzem zu sein. Am wichtigsten war es mir mit den Fotos Heimat zu vermitteln und eine Abbildung der Zeit für Kanzem zu erschaffen“.
Zusammen mit der Architektin Rosa Vollmuth setzte er das Projekt um. Der Friedhofsgarten eröffnete 2004. Das Projekt kam nicht nur in der Gemeinde gut an, auch bundesweit erregte das Konzept Aufmerksamkeit.
Rosa Vollmuth ist auf Gemeindeentwicklung und Gebäudesanierung spezialisiert. 2003 hatte sie die Idee, das Feld neben dem Friedhof in einen Garten über das Leben und das Sterben zu verwandeln. „Der Garten ist ein Raum für Besinnung, Ruhe und innere Einkehr. Mir war es damals wichtig, dass das Projekt des Friedhofsgartens keine Eintagsfliege ist. Die Gemeinde rückt oftmals zusammen und wir haben glücklicherweise genug ehrenamtliche Helfer und Freiwillige, die bei der nachhaltigen Pflege des Gartens mithelfen“, sagt Vollmuth. Modelle für seine Fotos zu finden, war für Frentzen nicht immer leicht. Gerade die weibliche Seniorinnen, schildert er, seien schwer zu überzeugen.
Leichter sei es da schon bei den 15- bis 35-Jährigen, sie seien sehr motiviert gewesen, für die Fotos zu posieren. Besonders seine Tochter und die Ehefrau haben ihn für das Projekt motiviert und bei der Ausstellung unterstützt. Er spricht von einer „Kompromissaustellung“. Für ihn waren nicht nur die Einzelpersonen wichtig. Er wollte auch einen thematischen Bogen kreieren, der Mensch und Garten miteinander vereint. Das Konzept kommt offenbar gut an: Viele Kanzemer klopfen Frentzen auf die Schulter.
Die Fotos der Ausstellung „Kanzem: Der Garten – Die Menschen“ können als Kalender, Poster und in digitaler Form bei Günter Frentzen bestellt werden.

 


„Hierzuland“ ist eine Produktion der Landesschau, wobei der Schwerpunkt dieses Jahr „besondere Straßen“ heißt. Unsere besondere Straße ist die Saar und der angrenzende Uferweg. Das Team drehte in Kanzem am 15. und 16. März entlang des Saaruferweges.

Trierischer Volksfreund vom 26. September 2016

Geburtstagsfeier auf dem Rücken der Jubilarin

Bei optimalem Festwetter: 100 Meter lange Kaffeetafel zum 60-jährigen Bestehen der Kanzemer Brücke

TV-Foto: Friedhelm Knopp Foto: Friedhelm Knopp (f.k.) (

TV-Foto: Friedhelm Knopp Foto: Friedhelm Knopp (f.k.) („TV-Upload Knopp“)

Mit einer spektakulären Aktion haben die Kanzemer den 60. Geburtstag ihrer Saarbrücke gefeiert: Direkt auf der Brücke präsentierten sie die längste Kuchentafel in der Geschichte der Verbandsgemeinde Konz.

 

Kanzem. Nicht immer war das Wetter der Kanzemer Brücke so wohlgesonnen wie am Wochenende zur Feier ihres 60. Geburtstages. Eins hatte der sehr strenge Winter 1955/56 den Baubeginn verzögert, mehrfach behinderten Hochwasser den Weiterbau. 60 Jahre nach dem Richtfest im September 1956 sorgt eine wärmende Frühherbstsonne für Zimmertemperatur. Ideales Wetter, um zur großen Festtafel auf dem abgesperrten Geburtstagskind zu laden.

Fast reif fürs Guinnessbuch ist die weiß gedeckte, über 100 Meter lange Tafel mit 300 Sitzplätzen, die sich an die Krümmung der Brückenfahrbahn anpasst. Wo sonst der Verkehr fließt, nehmen nun in die Ortsbewohnerinnen und -bewohner Platz, um sich mit Kaffee, Kanzemer Wein und Kuchen bewirten zu lassen. „Alle Kuchen kommen von Kanzemer ,Bäckerinnen’,“ freut sich Ortsbürgermeister Johann Peter Mertes.

Den Auftakt bilden einige Ständchen des MGV Kanzem und der Heimatmusikanten Wawern. Fast die gesamte Dorfbevölkerung ist versammelt, als Mertes die Gäste begrüßt, darunter Staatssekretär Andy Becht, Landrat Günther Schartz, die Verbandsgemeindechefs Karl-Heinz Frieden (Konz) und Jürgen Dixius (Saarburg), Pastor Bernhard Bollig sowie Weinkönigin Hannah Arnoldy mit Prinzessin Antonia Reinsbach.

Ein Brückenbauer feiert mit

Besonderen Beifall erhalten Ehrenbürger Nikolaus Hengel und der über 80 Jahre alte Berthold Schellen, der beim Bau der Brücke mitgearbeitet hatte. Der Dank des Ortsbürgermeisters gilt allen Helferinnen und Helfern, die dieses ungewöhnliche Fest ermöglicht hatten. Mertes: „Die Vorbereitungen haben rund ein Jahr gedauert.“

Den Grüßen des Ortsbürgermeisters schließen sich Staatssekretär Becht, Bürgermeister Karl-Heinrich Frieden, Weinkönigin Hannah und Landrat Schartz an. Nachdenklich stimmt die Rückschau des Landrats: Die erste Brücke stand nur 15 Jahre bis zu ihrer Zerstörung. Die Nachfolgerin ist nun 60 Jahre alt – ein Symbol für die Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik, des Landes und der Gemeinde Kanzem.

Den zweiten Segen seit seiner Einweihung 1956 erhält das Bauwerk schließlich von Pfarrer Bollig aus Tawern. Der Kanzemer Pastor Andreas Neumann ist an diesem Tag leider anderweitig verpflichtet. Fazit des Ortsbürgermeisters: „Diesen Tag wird Kanzem nicht mehr vergessen.“ f.k.


Trierischer Volksfreund vom 23. September 2016

Ein Geburtstagskind aus Stahlbeton

Kanzem feiert 60-jähriges Bestehen der Saarbrücke – Vorgängerbau gesprengt

Zeitungsausschnitte: Der Trierische Volksfreund berichtet damals: „Kanzem hat durch seine neue Brücke jetzt endlich wieder Anschluss an die Welt bekommen.“ Foto: Friedhelm Knopp (f.k.) (

Zeitungsausschnitte: Der Trierische Volksfreund berichtet damals: „Kanzem hat durch seine neue Brücke jetzt endlich wieder Anschluss an die Welt bekommen.“ Foto: Friedhelm Knopp (f.k.) („TV-Upload Knopp“

(Kanzem) Die Gemeinde Kanzem feiert am Wochenende das 60-jährige Bestehen ihrer Saarbrücke. Nachdem die alte Brücke dem Krieg zum Opfer gefallen war, hatte die Gemeinde Mitte der 50er Jahre das heutige Nachfolgebauwerk errichtet. Im September 1956 feierten die Kanzemer Richtfest.
Rückblickend betrachtet ist die Kanzemer Saarbrücke ein spätes Kind des Zweiten Weltkriegs. Vermutlich würde die 1929 erbaute Vorgängerin heute noch ihren Dienst tun, wenn sie nicht kurz vor dem Zusammenbruch von der deutschen Wehrmacht zerstört worden wäre. Ortsbürgermeister Johann Peter Mertes blättert in den historischen Unterlagen, in denen sich auch die Kopien beider Grundsteinurkunden befinden. „Deutsche Pioniere sprengten sie am 23. Februar 1945, nachts um 21.57 Uhr. Das stolze Bauwerk war nicht mehr“, heißt es da.
Damit erlebte die ehemalige Kanzemer Fähre, die seit 1929 auf der Mosel eingesetzt wurde, eine elf Jahre dauernde Renaissance auf der Saar. Sie sorgte wie von altersher für den Transport von Menschen, Tieren und Geräten zu den gegenüberliegenden Weinbergen.

Eine direkte Straßenverbindung nach Filzen und Konz gab es damals noch nicht. Und damit auch keinen Durchgangsverkehr. Die alte Brücke und die Fähre dienten fast ausschließlich dem Weinbau und der Landwirtschaft sowie als Anbindung an die Bahnstation Kanzem.

Rund ein Jahrzehnt lang blieb eine neue Brücke nur Wunschtraum in Kanzem. Aus eigenen Mitteln konnten die Gemeinde und der damalige Kreis Saarburg keinen Neubau finanzieren. Erst durch die Vermittlung des Trierer Regierungspräsidenten Wilhelm Steinlein, so die Chronik, erklärten sich Bund und Land 1955 zu Beihilfezusagen bereit.

 

Zeitungsausschnitte: Der Trierische Volksfreund berichtet damals: „Kanzem hat durch seine neue Brücke jetzt endlich wieder Anschluss an die Welt bekommen.“ Foto: Friedhelm Knopp (f.k.) (

Zeitungsausschnitte: Der Trierische Volksfreund berichtet damals: „Kanzem hat durch seine neue Brücke jetzt endlich wieder Anschluss an die Welt bekommen.“ Foto: Friedhelm Knopp (f.k.) („TV-Upload Knopp“

Die Gesamtkosten für den Neubau waren auf rund 600 000 Mark veranschlagt, von denen Kanzem einen Anteil von 75 000 Mark zu tragen hatte. Der Preis von 600 000 Mark für eine komplette Drei-Bogen-Stahlbetonbrücke klingt heute fast schon putzig oder nach Schnäppchen. Dabei ist aber zu bedenken, dass das Durchschnittseinkommen Mitte der 50er´Jahre gerade mal 300 Mark betrug.

Den Auftrag zum Brückenbau erhielt die nicht mehr existierende Trierer Firma Hans Friedrich. Baubeginn war im November 1955. Mehrere Hochwasser verzögerten den Bau, doch am 21. September 1956 konnte Richtfest gefeiert werden.

Überschattet wurden die Arbeiten durch den tragischen Tod des Wittlicher Zimmermanns Ernst Reinhold. Am 11. Juli 1956 wurde er von einem Teil der Verschalung erschlagen, das sich in einer Gewitterböe gelöst hatte.

Am 30. November 1956 konnten die Kanzemer mit Ortsbürgermeister Josef Lutz und ihrem Pfarrer Monsignore Dechant Peter Nilles an der Spitze die neue Brücke einweihen. Dazu heißt es in der Urkunde: „Nun steht die neue, stolze Brücke mit Gottes Hilfe glücklich vollendet. Sie ist ein Zeugnis vom Aufbauwillen der Bürger von Gemeinde, Kreis, Land und Volk und ein lauter Mahnruf für den Frieden in der Welt.“

Und der Trierische Volksfreund schrieb in seinem Bericht über die Einweihung: „Es bleibt zu hoffen, dass dieses Bauwerk nicht nur eine Wirtschaftsbrücke bleibt, sondern dass mit Hilfe hoher Stellen bald auch die Straße nach Filzem weitergeführt wird.“ Eine Hoffnung, die sich bald erfüllen sollte. Doch heute denken vielleicht manche verkehrsgeplagte Kanzemer, dass sich diese Hoffnung besser nicht erfüllt hätte.

 


Trierischer Volksfreund vom 2. September 2016

Ein Abend, der die Seele streichelt

Gemütliches Konzert bei Starmoderator: Saar-Wein und Posaunen im Garten des Weinguts Von Othegraven

Foto: Dirk Tenbrock (DT) (

Foto: Dirk Tenbrock (DT) („TV-Upload Tenbrock“)

(Kanzem) Der Grandseigneur der deutschen Moderatoren Günther Jauch und Mosel Musikfestival-Impressario Hermann Lewen haben zum weinseligen Konzert mit der Trombone Unit in den wunderbaren Garten des Weingutes Von Othegraven in Kanzem eingeladen. Bei strahlendem Sonnenschein war ein Riesenerfolg garantiert.

 

Kanzem. Das Glück ist mit denen, die sich eine der 120 Eintrittskarten für das „Vivat Bacchus“-Konzert sichern konnten, auch die Zusatzveranstaltung – aufgrund der großen Nachfrage beim Mosel Musikfestival – ist in Windeseile ausverkauft. Wann bekommt man schon einmal Gelegenheit einen wahren Fernsehstar und seine Weine im zauberhaften Ambiente des Gutes und seines beeindruckend schlicht-schönen Parks hautnah zu erleben? Jauch ist ein Zugpferd par excellence, ganz klar; klar ist aber auch, dass das von ihm vor sechs Jahren von seiner Tante Heidi Kegel übernommene Weingut Von Othegraven seine eigenen, unwiderstehlichen Reize hat.Das fängt mit der riesigen, sattgrünen Rasenfläche an, auf der exotische Büsche und imposante alte Bäume stehen. Im Hintergrund, vor dem klassizistischen Gutshaus, reckt sich der längste zusammenhängende Weinberg Europas, der Kanzemer Altenberg, mit 66 Prozent Steigung gen Himmel. Alle historischen , vinologischen und botanischen Details hat Günther Jauch parat und teilt sie in seinen persönlichen Moderationen mit den Zuschauern.

Für den musikalischen Part hat der designierte Intendant des Mosel Musikfestivals, Tobias Scharfenberger, die Trombone Unit aus Hannover verpflichtet, neun junge Posaunisten, die gemeinsam studiert haben und nun in Orchestern deutschlandweit engagiert sind. Sie schlagen einen musikalischen Bogen zwischen Mittelalter und Moderne, barocke Klänge, Chansons von Debussy und beeindruckend schön gespielte schwedische Lieder, arrangiert vom schwedischen Band-Mitglied Lars Karlin.

Dazu werden sieben Weine der Jahrgänge 2013-2015 des Gutes serviert, der spritzige Aperitif ist der Haus-Sekt. Die Palette schmeckt den Besuchern vorzüglich, als Favoriten gelten die neuerdings wieder sehr gefragten restsüßen Weine, bei denen der spürbare Restzucker die stahligen und mineralischen Saar-Säuren abpuffert. Als herzhafte Grundlage dient ein Vesperteller von Caterer Jörg Linden aus Ayl. Damen im kleinen Schwarzen schweben in hochhackigen Schuhen elegant über den Rasen, die Herren kommen leger und ohne Schlips daher, Pullover und Jacken können aufgrund des tollen Spätsommers zu Hause bleiben. Hier hat sich die Vorverlegung des Termins auf 18 Uhr bewährt. Die Besucher lassen die Seele baumeln, alle sind entspannt und – wie Jauch anmerkt – im Schein der Kerzen vor dem erleuchteten Gutshaus „ein bisschen glücklich“.
Das sei auch der Grund warum der RTL- und ARD-Moderator solche Events gern veranstaltet: „Ich möchte meine Freude teilen und diesen großartigen und historischen Schatz auch anderen Menschen zugänglich machen.“ Das glaubt man dem bodenständigen und ehrlich sympathischen Superstar aufs Wort.

Er bleibt bescheiden und souverän, selbst wenn eine Verehrerin ihm mitteilt, dass sie nur wegen ihm und nicht wegen der Musik oder der Weine gekommen sei. Dabei ist auch die Darbietung der Trombone Unit ein seltener Leckerbissen, virtuos und mit einer Portion Humor beherrschen die Männer ihr Repertoire und zeigen alle Möglichkeiten auf, die die Posaunen zu bieten haben. Bis nach Kanzem auf der anderen Saarseite ist die Musik zu hören, wenn es knallig oder strahlend wird; quasi ein Gratis-Genuss für die von Jauch sehr geschätzten Nachbarn.

Ein kontemplativer Abend, der für strahlende Gesichter und ausschließlich positive Kommentare bei Publikum und Veranstaltern sorgt.


Trierischer Volksfreund vom 01. Dezember 2016

Kanzemer möchten Bürgerhaus sanieren
Ortsgemeinderat will 40 000 Euro in Gebäudeerneuerung investieren
(Kanzem) Die Innen- und Außensanierung des Bürgerhauses Alte Schule bleibt in Kanzem ganz oben auf der Wunschliste stehen. Der Ortsgemeinderat Kanzem hat für die nächsten beiden Jahre einen Investitionsplan verabschiedet, der von Zurückhaltung geprägt ist
Das Gesamtvolumen des Kanzemer Wunschzettels für die nächsten beiden Haushaltsjahre beträgt 239 000 Euro. „Wir sind sehr sparsam“, sagt dazu Ortsbürgermeister Johann-Peter Mertes in der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderats.
Schwerpunkt bleibt weiter die Sanierung des Bürgerhauses, einschließlich barrierefreier Erschließung. 2016 soll damit für 40 000 Euro innen begonnen werden. Ein Jahr später soll das zweiteilige Ensemble für 62 000 Euro außen verschönert werden.
Für eine Radwegeverbindung zwischen Kanzem und Wiltingen stehen 10 000 Euro Planungskosten im Plan. „Die eigentlichen Kosten müssen noch ermittelt werden“, sagt Mertes. Das Gleiche gilt für die Neu- und Umgestaltung des Einfahrtsbereiches Messenweg im Rahmen des Ausbaus der Kreisstraße 147.
Während sich die Ratsmitglieder über die Notwendigkeit einer Solaranlage auf dem Sportplatzgebäude für 15 000 Euro noch nicht so sicher sind, haben sie beschlossen, dass ein Brunnen für 20 000 Euro die Lösung für die Bewässerung des Sportplatzes bringen soll.
„Es ist wichtig, dass auch mögliche Investitionen auf der Liste stehen, sonst wird die Umsetzung schwierig“, erklärt der Ortschef.Eine große Hilfe bei der Finanzierung ist der Kanzemer Forst nicht. 80,5 Hektar Gemeindewald werden in dem Ort an der Saar bewirtschaftet. Revierförster Waldemar Thielen berichtete von einem Verlust von rund 1100 Euro im laufenden Forstwirtschaftsjahr.

Förster hofft auf Gewinn 2016
Die Pflege des Waldes und Neuanpflanzungen führte er als Gründe dafür ins Feld. Für das kommende Jahr rechnet der Forstmann mit einem, wenn auch schmalen Gewinn von 527 Euro. „Diese Zahl ist auf Grundlage bestehender Lieferverträge errechnet“, so seine Erklärung.

Rund 300 Festmeter sollen gefällt werden, davon 140 Festmeter Nadelholz. Die Preise für die Lieferung an Großabnehmer liegen durchschnittlich bei 62 Euro pro Festmeter.

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Wer Brennholz kaufen möchte, sollte sich ans Forstamt Saarburg wenden unter der Telefonnummer 06581/9263-0


Trierischer Volksfreund vom 12. Oktober 2015

Kanzemer gründen Jugendfeuerwehr
(Konz/Kanzem) Die Feuerwehr Kanzem und die Jugendfeuerwehr Wiltingen hatten schon vor Beginn des Infonachmittags am vergangenen Samstag ihre Fahrzeuge und Schlauchverbindungen zur Brandbekämpfung vorbereitet. 15 Jugendliche fanden den Weg zum Gerätehaus in der Gartenstraße.

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Die Kanzemer Jugendlichen haben beim Infonachmittag zur Jugendfeuerwehr auch Feuerwehrschläuche bedient. (Foto: Wilfried Hoffmann- h_ko)

Praxisnah und anschaulich sollten die Jugendlichen beim Löschen eines Brands in einem Wohnhaus mitanpacken. „Wasser marsch!“, hieß es. Zuvor erklärten Aktive der Freiwilligen Feuerwehr Kanzem und der Jugendfeuerwehr Wiltingen den Jugendlichen, wie sie mit den Schläuchen, Kupplungen und Aggregaten umzugehen haben.

Gleich zu Beginn diskutierten die Jugendlichen mit den Wiltingern über die Jugendfeuerwehr. Dann öffneten sie die Hydranten, und jeder konnte sich an den verschiedenen Löschspritzen testen.
In der Verbandsgemeinde Konz engagieren sich zurzeit 135 Jugendliche in den Jugendwehren. Auch die Jugendfeuerwehr Wiltingen ist mit zwölf Mann eine „starke“ Truppe. Johannes Ripp, Wehrführer und Vorsitzender des Feuerwehrvereins in Kanzem, hofft, dass zu dem bereits terminierten Übungsplan viele der interessierten Jugendlichen mit einem Anmeldeformular kommen. Durch derart aktive Informationstage wünschen die Ortswehren neue Mitglieder für dieses anspruchsvolle Ehrenamt in der Feuerwehr zu gewinnen und bei Erreichen der Altersgrenze von 16 Jahren in die aktive Wehr zu übernehmen. whrc

 


Trierischer Volksfreund vom 12. Oktober 2015

Familientag in den Streuobstwiesen
(Kanzem) Die Ortsgemeinde Kanzem hat zum Familientag in den gemeindeeigenen Streuobstwiesen eingeladen. Jung und Alt traf sich an der Alten Schule, um gemeinsam die Ernte einzubringen.

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Die großen Erntehelfer haben die Bäume geschüttelt, die kleinen haben das Obst aufgesammelt, und alle zusammen haben die Früchte ihrer Arbeit gleich vor Ort verkostet. Ein Teil der Äpfel wurde zu leckerem Apfelsaft verarbeitet und verzehrt, während der Großteil des Obstes professionell weiterverarbeitet wird. Das Ergebnis der Mühen wird eine stattliche Menge Kanzemer Apfelsaft sein, der dann unter den fleißigen Helfern verteilt wird. (red)/Foto: privat


Trierischer Volksfreund vom 08. Oktober 2015

Mit einem Lied auf den Lippen ins 100. Jahr
(Kanzem) Wenn er ruft, kommen sie alle. Nikolaus Hengel ist ein Kanzemer Urgestein. Hunderte Menschen haben ihm zu seinem Ehrentag in der Alten Schule in Kanzem gratuliert. Sie zeichnen mit vielen Anekdoten das Bild eines lebenslustigen und fürsorglichen Mannes mit unglaublichem Gedächtnis.

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Auch kleine Kanzemer gratulieren Nikolaus Hengel zum 100. Geburtstag (Foto: h_ko)

Kanzem. Schon am Ortseingang weht ein Banner mit der Aufschrift: „Die Gemeinde Kanzem gratuliert Nikolaus Hengel zum 100. Geburtstag“. Spätestens da ist klar: Hier ist nicht nur die Zahl 100 eine Besonderheit, sondern auch der Jubilar selbst. Nikolaus Hengel, von den meisten nur Klaus oder Paulus’ Klees genannt, gehört zu Kanzem wie die Porta zu Trier.

 

Einfühlsame Integrationsfigur
Entsprechend platzt die Alte Schule während der Feierstunde aus allen Nähten. In dem großen, festlich geschmückten Raum haben sich Menschen von überall aus der Region versammelt. Nicht nur ganz Kanzem inklusive Hengels Sohn Klaus, seinen zwei Enkeln und den zwei Ur-Enkeln scheint auf den Beinen zu sein. Auch aus Wawern, Nittel, Heilbronn und Geisenheim im Taunus-Kreis sind Gratulanten angereist, um zwischen Kuchen und Ballons Schlange zu stehen und das Kanzemer Original zu einem ereignisreichen Jahrhundert zu beglückwünschen.
Schon immer hat sich Nikolaus Hengel vielfältig für sein Dorf und das Wohl der Bewohner eingesetzt. Nach seinem Vater und seinem Bruder war er der letzte Dorfschuhmacher in Kanzem und hat gelegentlich auch die Gemeindepost ausgetragen. Heute verteilt er zwar keine Briefe mehr, dafür aber gute Ratschläge. Waltraud Steier kennt Paulus’ Klees seit Jahren und erinnert sich gerne zurück an viele herzliche Gespräche. „Er ist wahnsinnig feinfühlig und hat mir mit seiner unaufdringlichen Art über den Verlust meines Mannes hinweggeholfen. Das ist echte menschliche Anteilnahme und nicht nur Smalltalk“, sagt sie. Jeden Tag dreht Hengel eine Runde mit seinem Rollator, spricht mit den Leuten, hört ihnen zu und fragt, was es Neues gibt. Oder er sitzt auf der Bank vor dem Haus der Nachbarin mit einer seiner vier „Bankfrauen“, wie diese sich selbst nennen, und hält unterm Sonnenschirm ein kleines Schwätzchen. Bei solchen Gelegenheiten berichtet er gerne über Neuzugezogene und erleichtert so deren Integration in die Dorfgemeinschaft. Der ehemalige Kanzemer Ortsbürgermeister Dirk Burdjak erinnert sich: „Klaus hat uns damals allen vorgestellt und dann sind ganz schnell die Leute auf uns zugekommen. ‚Ach, Sie sind doch die Nachbarn vom Klaus’, und schon waren wir mitten im Dorfleben angekommen“. Er vermittelt auch zwischen Jung und Alt. „Die Kinder auf der Straße rufen ‚Onkel Klaus’ und winken ihm. Dann holt er sie zu sich und singt ihnen etwas vor“, berichtet Hengels Cousine Maria Müller. Dass ihm das Singen heute noch wie vor 70 Jahren im Blut liegt, stellt er während der Feier eindrucksvoll unter Beweis. Nach der Rede des Konzer Bürgermeisters Karl-Heinz Frieden stimmt der Jubilar fünf Strophen eines alten Liedes aus der Kaiserzeit an, was wohl alle Anwesenden staunen und über die eigene Gedächtnisleistung in einem ähnlich biblischen Alter spekulieren lässt. Neben Frieden und Helmut Reis, dem Beigeordneten des Kreises Trier-Saarburg, zählen auch der Ortsgemeinderat Kanzem samt Ortsbürgermeister Johann Peter Mertes zu den Gratulanten.

Ehrenbürger mit Urkunde
Letztgenannter hat Nikolaus Hengel im Rahmen der Feier die Ehrenbürgerwürde verliehen. Außerdem erhielt der Jubilar eine Urkunde der Freiwilligen Feuerwehr für seine 75-jährige Mitgliedschaft. Zudem wird sein besonderer Geburtstag künftig – wie andere Jubiläen auch – mit einer Tafel mit Foto und Namen im philosophischen Garten in Kanzem gewürdigt. Auf die Frage nach dem Geheimnis seines langen und erfüllten Lebens antwortet Nikolaus Hengel schmunzelnd: „Ich habe schon jeden Tag mein Gläschen Wein getrunken und mich immer viel mit den Leuten unterhalten. Für mich gibt es keine Traurigkeit. Ich gehe auf jeden Menschen zu und versuche, ihn wieder fröhlich zu stimmen, wenn es ihm schlecht geht.“ Von Traurigkeit ist bei dem Empfang in Kanzem keine Spur. Die Geburtstagsfeier zeigt eine Dorfgemeinschaft, die einem ihrer engagiertesten Mitglieder etwas zurückgeben möchte und dabei wie eine große Familie wirkt, die in Nikolaus Hengel, der mit 100 Jahren noch flotte Sprüche klopft, ihren Mittelpunkt hat. Klaus Hengel Junior bezeichnet seinen Vater nicht umsonst als seinen „Kameraden und besten Freund“. Und das ist wirklich ein Grund, um fröhlich zu sein und Banner zu spannen.


Trierischer Volksfreund vom 04. September 2015, Autor: Jasmin Wagner

120 Gäste genießen Wein, Musik und eine Vesper bei Günther Jauch
(Kanzem) Musik mit dem Männerensemble St. Martin Mosel, ein moselländischer Vesperteller und sieben vom Hausherrn Günther Jauch präsentierte Rieslinge – das waren die Zutaten eines besonderen Abends im Park des Weinguts Othegraven in Kanzem.

TV6.9.15Foto:ARTur(h-ko)
Die Veranstaltung im Rahmen des Mosel Musikfestivals war im Dezember in wenigen Tagen ausverkauft. 120 Gäste hatten eine Karte ergattert. Das Konzert war Teil der Reihe „Vivat Bacchus“, die die Zuhörer auf Weingüter mit außergewöhnlicher Atmosphäre führt. Im 100 Jahre alten Park in Kanzem wachsen Bäume aus aller Welt. Der Urgroßvater Jauchs hatte die exotischen Samen gesammelt. Zu hören gab es Mosellieder, Schubert und Silcher. Mit der Moderation von Günther Jauch konnten sich die Zuhörer fast wie im Fernsehen fühlen. Doch anders als auf der Mattscheibe fing es im Park zum Schluss an, zu regnen. Das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Die Gesellschaft wechselte ins Kelterhaus, sang zum Finale gemeinsam „Kein schöner Land in dieser Zeit“ und feierte weiter. (mai)/Foto: Mosel Musikfestival/Artur Feller


Trierischer Volksfreund vom 10.04.2015, Autor: Jasmin Wagner

Neues Leben zieht in historische Mauern ein
(Kanzem) Das Hofgut an der Saar am Ortseingang von Kanzem ist ortsbildprägend. Das 275 Jahre alte barocke Bauwerk am Fuß der Weinberge wird wieder renoviert und soll Ende des Jahres fertig sein. Wie es genutzt werden kann, ist bisher noch offen.

gutsgebaudeFoto: TV
Kanzem. Ein großes Schild steht vor der Baustelle, das jedem ins Auge fällt, der aus Richtung Konz nach Kanzem fährt. Über 20 Firmen sind an dem Bau beteiligt: Unter anderem ein Landschaftsgärtner, Bodengutachter und Bauphysiker. Die Namen und Firmen auf dem Schild lassen erahnen, dass hier mit viel Sachverstand und Kreativität ein wertvolles Gebäude saniert wird.
Leidenschaft zur Architektur
Der Bauherr, Georg Thoma, der als Rechtsanwalt in Frankfurt arbeitet, ist durch seine Tochter auf das barocke Gutshaus in Kanzem aufmerksam geworden.
Vom ersten Augenblick an hat ihm das Haus unterhalb der Weinberge gefallen, und er entschloss sich im Jahr 2007 zum Kauf. Damals gehörte das Guts haus einem Privatmann, der es 1999 vom Trierer Priesterseminar erworben hatte. Thomas Affinität zur Architektur ist dabei kein Zufall. Sein Vater war Fritz Thoma, Architekt und Mitglied der Bischöflichen Baukommission des Bistums Trier. „Meine Leidenschaft für die Architektur, für die Landschaft und Gegend waren für mich entscheidend“, sagt Georg Thoma. Von Anfang an sei er von der soliden Bauweise des Hauses begeistert gewesen.

Das Bauvorhaben wird unter anderem von dem Schweizer Architekten Max Dudler geplant. Er hat auch das Hambacher Schloss in Neustadt an der Weinstraße umgebaut. Aus seiner Feder stammt auch der Neubau einer modernen Remise direkt neben dem Gebäude in Kanzem. Als moderner Kontrast dient das Haus mit einer Fassade aus Beton zur Unterbringung der Technik und allen Dingen, die zur Bewirtschaftung des 5800 Quadratmeter großen Grundstücks notwendig sind. Auf diese Weise wird das historische Gemäuer nicht überfrachtet. Der Gutshof soll aus der Erde mit Energie versorgt werden. „Ein komplett grünes Haus“, sagt Thoma.

Wie das Gutsgebäude künftig genutzt werden soll, ist allerdings noch offen. Es soll laut Thoma multifunktional eingerichtet werden. „Das Haus wird entsprechend ausgestattet. Zum Beispiel wird es eine hochwertige Küche geben. Wir glauben, dass Leute anklopfen werden und sich inspirieren lassen. Wir sind da für alles offen.“

Bis die fast 700 Quadratmeter Wohnfläche bezogen werden können, vergehen aber noch ein paar Monate. Der Dachstuhl wurde bereits renoviert. Nun ist die Fassade an der Reihe – im Moment werden Farbuntersuchungen vorgenommen. „Damit soll bestimmt werden, welche Farbe das Gebäude ursprünglich hatte. Ein spannendes Unterfangen, da sich Baugeschichte und ästhetisches Empfinden durchaus widersprechen können“, erklärt der Trierer Architekt Peter Hardt, der mit seinem Büro die Bauleitung übernimmt. Vermutlich werde es eine helle Fassade mit roten Fensterumrandungen geben: „Das fügt sich gut in das Ortsbild ein“, so Hardt. Alle Arbeiten werden in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege ausgeführt. „Es ist wichtig, dass die Bauarbeiten so ausgeführt werden, dass das Denkmal mit seiner Substanz erhalten bleibt“, erklärt Doris Klauck-Schommer, die für das Objekt bei der Denkmalpflege der Kreisverwaltung Trier-Saarburg zuständig ist. Dass nun das Kanzemer Ortsbild vervollständigt wird, darüber freut sich Ortsbürgermeister Johann Peter Mertes besonders: „Es ist toll zu sehen, wie das Haus ein neues Gesicht bekommt und sich langsam wieder mit Leben füllt.“

Extra
1381: Das Prämonstratenser-Kloster Wadgassen erwirbt Weinberge in Kanzem. 1740: Das Gutsgebäude wird am Fuße dieser Weinberge von dem Kloster erbaut. 1802: Das Weingut gelangt in Privatbesitz im Zuge der Trennung zwischen Kirche und Staat. 1884: Das Weingut wird vom Trierer Priesterseminar erworben. 1999: Das Trierer Priesterseminar verkauft das Gebäude. Eine Privatperson kauft es. 2007: Georg Thoma erwirbt das Gutshaus. Das Anwesen gilt als „bedeutendes Dokument eines barocken klösterlichen Weinbaubetriebs“. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Wernersche Verlagsgesellschaft, 1994.